Klinik für Anaesthesiologie bildet Lebensretter aus

Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation

Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ vom 16. bis 22.9.2013 initiiert die Klinik für Anaesthesiologie der Technischen Universität München gemeinsam mit dem Mädchengymnasium Max-Josef-Stift vom 16. – 22.09.2013 eine Aktionswoche unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ (www.einlebenretten.de). Dabei werden alle Schülerinnen der Jahrgangsstufen 6 bis 11 in Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet.

Beim plötzlichen Kreislaufstillstand außerhalb des Krankenhauses („plötzlicher Herztod“) sind die Chancen zum Überleben ungünstig. Da Hirnzellen einen Sauerstoffmangel nur für ca. 4-5 Minuten überleben, kommt der Rettungsdienst häufig zu spät. In der Regel vergehen bis zum Beginn lebensrettender Maßnahmen mindestens 7 Min. Den größten Einfluss auf eine Verbesserung der Überlebensquote hat daher der ersthelfende Augenzeuge.

Die Bedeutung von lebensrettenden Erste Hilfe Maßnahmen dürfen daher nicht erstmalig beim Führerscheinerwerb ins Bewusstsein rücken oder zum Thema werden. Denn obwohl jeder helfen könnte, handeln die wenigsten. In Deutschland ist die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich sehr gering: Nur in 17 % der Fälle werden einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele scheuen, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig: Mit einer Herz-Druck-Massage alleine werden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Eine Verbesserung der Wiederbelegungsrate ist nur durch ein möglichst breit angelegtes Training zu erreichen. Dies ist nur möglich, wenn die Grundkenntnisse der Wiederbelebung frühzeitig im Verlauf des lebenslangen Lernens als Bestandteil des sozialen Lebens verankert werden.

Die Klinik für Anaesthesiologie der TU München startet aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit dem Max-Josef-Stift ein Pilotprojekt in dem bayernweit über eine Woche lang erstmalig eine ganze Schule in Wiederbelebungs-Maßnahmen nicht nur unterrichtet sondern auch trainiert wird.

Am 16.9. wird am Gymnasium Max-Josef-Stift in einer Einführungsveranstaltung mit Vorträgen, Filmmaterial und Live-Vorführung durch erfahrene Notärzte der Klinik für Anaesthesiologie der TU München den Schülerinnen ein erster Einblick in die Laienreanimation gegeben.

Am Nachmittag besuchen dann Lehrer und Schulsanitäter das Simulationszentrum der Klinik, an dem seit vielen Jahren Reanimationsschulungen für Ärzte, Pflegepersonal und Studenten durchgeführt werden. In den Folgetagen werden die Schülerinnen selbst an Phantomen die Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen üben und dabei von erfahrenen Notärzten und Rettungsassistenten begleitet.