Wichtige Informationen
zu Ihrer Narkose
Liebe Patientin, lieber Patient,
wir, das sind die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin zusammen mit unserem Fachpflegepersonal, verstehen uns als ein Team.
Auf dieser Seite möchten wir Sie über unsere verschiedenen Aufgaben informieren, um Ihnen eine Vorstellung vom Ablauf der anästhesiologischen Betreuung vor, während und nach einer Operation zu vermitteln. Unser Ziel ist es, durch Aufklärung Unsicherheiten und Ängste abzubauen. Wir hoffen damit, Operationen und eventuelle Untersuchungen für Sie so sicher und angenehm wie möglich zu machen.
Damit ist die "Vollnarkose" gemeint, die einen schlafähnlichen Zustand herbeiführt. Für eine Vollnarkose wird in der Regel eine Kombination von Medikamenten eingesetzt. Individuell werden Schlaf- und Schmerzmittel sowie Medikamente zur Muskelerschlaffung eingesetzt, die über eine Infusionskanüle gegeben werden. Die Vollnarkose wird mit Hilfe dieser Medikamente eingeleitet und aufrechterhalten. In der Regel wird Ihnen vor Einleitung der Narkose eine Gesichtsmaske vorgehalten, um Ihnen vor dem Einschlafen Sauerstoff zuzuführen. Nach dem Einschlafen wird die Atmung zunächst über die Gesichtsmaske unterstützt. Dauert die Operation länger, wird ein Schlauch in die Luftröhre (Intubation) oder für kurzandauernde Eingriffe eine Maske in den Rachen (Larynxmaske) eingeführt, um Ihre Atemwege zu sichern. Meist wird bei längeren Eingriffen eine künstliche Beatmung durchgeführt. Durch eine Intubation wird der Luftweg vom Speiseweg so gesichert, dass kein Magensaft oder anderer Mageninhalt in die Lunge gelangen kann.
Risiken der Allgemeinanästhesie:
Nach der Narkose können bei Ihnen Befindlichkeitsstörungen auftreten, die im Allgemeinen rasch vorübergehen. Hierzu zählen vor allem Übelkeit und Erbrechen, erkältungsähnliche Beschwerden im Hals sowie Venenreizungen, Missempfindungen, Entzündungen oder Blutergüsse im Bereich der Einstichstellen von Kanülen und Kathetern. Die ständige Betreuung durch Ihren Anästhesisten und die engmaschige Überwachung mit Hilfe technischer Geräte haben das Risiko ernsthafter Zwischenfälle erheblich verringert. Obwohl viele Patienten notfallmäßig operiert werden oder schwerkrank sind, tritt heute ein schwerer Narkosezwischenfall nur äußerst selten auf. Zu den seltenen Risiken zählt die Verletzung von Zähnen bzw. Zahnersatz und des Kehlkopfes einhergehend mit Heiserkeit und Schluckbeschwerden. Ebenfalls selten sind ernsthafte Herz-, Kreislauf- oder Beatmungsprobleme, die z. B. durch Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden können sowie Lagerungsschäden, Lähmungen und Gefühlsstörungen an Armen oder Beinen durch Druck auf Nerven während des Eingriffs.
Bei größeren Eingriffen oder bei einem erhöhten Risiko infolge von Vorerkrankungen führt der Anästhesist weitere Maßnahmen durch, die der umfassenden Überwachung dienen. Dazu zählen: Anlage eines zentralvenösen Katheters, arterielle Blutdruckmessung, Magensonde, Blasenverweilkatheter u. a. Wenn Sie es wünschen, informiert Sie der Anästhesist im Aufklärungsgespräch über Vorteile und Risiken dieser zusätzlichen Maßnahmen. Selbstverständlich wird er Sie auch gerne über die Vorteile und Risiken einer eventuell erforderlichen Fremdbluttransfusion informieren.
Teilgebiete ("Regionen") des Körpers, z. B. ein Arm oder die Beine, werden betäubt, ohne dass primär ein schlafähnlicher Zustand wie bei der Vollnarkose beabsichtigt ist. Gleichwohl sind die betäubten Regionen vollständig schmerzfrei. Falls erwünscht, besteht zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, zusätzlich einen schlafähnlichen Zustand herbeizuführen, aus dem Sie jederzeit geweckt werden können.
Die sogenannte Armplexusanästhesie kommt in Frage, falls Sie an Schulter, Hand oder Arm operiert werden. Ihr Anästhesist schaltet nur das Schmerzempfinden in Ihrem Arm oder Ihrer Schulter aus. Das Nervengeflecht, das Schulter bzw. Arm versorgt (Armplexus), wird durch Verabreichung eines Lokalanästhetikums (ein nur auf einen bestimmten Bereich wirkendes Betäubungsmittel) betäubt. Sie bleiben bei Bewusstsein, verspüren aber keinen Schmerz. Das Lokalanästhetikum wirkt nach etwa 15 Minuten: Der betäubte Bereich wird warm und gefühllos, der Arm lässt sich mehrere Stunden nicht oder nur eingeschränkt bewegen. Falls Sie sich durch die Atmosphäre im Operationssaal gestört fühlen und lieber schlafen möchten, ist dies mit einer sogenannten Sedierung möglich. Dafür kann Ihnen der Anästhesist zu jedem Zeitpunkt ein Schlafmittel geben. Für länger dauernde Eingriffe und/oder eine anschließende Schmerzbehandlung können über einen dünnen Schlauch (Katheter) wiederholt bzw. fortlaufend schmerzlindernde Medikamente gegeben werden. Sollte die Wirkung der Plexusanästhesie nicht ausreichen, um schmerzfrei operieren zu können oder sollten andere Komplikationen auftreten, kann eine Vollnarkose erforderlich werden.
Risiken der Regionalanästhesie:
Ebenso wie bei der Allgemeinanästhesie sind schwere Zwischenfälle, z. B. Herz-, Kreislauf- bzw. Atemstillstand, äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen auf die verwendeten Medikamente oder das versehentliche Einspritzen des Lokalanästhetikums in ein Blutgefäß ausgelöst werden. Bleibende Nervenschäden, z. B. Lähmungen, als Folge von Blutergüssen oder Nervenverletzungen sind sehr selten. Blutergüsse bilden sich in aller Regel von selbst zurück
Die Periduralanästhesie ermöglicht Schmerzfreiheit für alle Eingriffe an Oberkörper, Bauchdecke, Becken, Unterleib und Beinen. Ihr Anästhesist betäubt dabei die zum Rückenmark führenden Nerven. Dazu spritzt er ein Betäubungsmittel an einer bestimmten Stelle der Wirbelsäule in Ihren Rücken. Zunächst wird mit einer Hohlnadel der Raum vor der harten Rückenmarkshaut (Periduralraum) aufgesucht. Dies ist nicht sehr schmerzhaft, da die Einstichstelle vorher betäubt wird. Über diese Hohlnadel wird dann ein sehr dünner, flexibler Kunststoffschlauch (Periduralkatheter) in den Periduralraum eingeführt. Danach wird die Hohlnadel wieder entfernt. Über den Periduralkatheter wird dann das Lokalanästhetikum gegeben. Das Betäubungsmittel wirkt nach etwa 15 Minuten: Der betäubte Bereich wird warm und gefühllos. Je nach Platzierung der Betäubung können Sie Ihre Beine danach möglicherweise mehrere Stunden nicht oder nur eingeschränkt bewegen. Für längerdauernde Eingriffe und/oder eine anschließende Schmerzbehandlung können mittels einer Schmerzpumpe über den Periduralkatheter wiederholt oder fortlaufend schmerzlindernde Medikamente gegeben werden. Für einige Operationen an Brustkorb- und Bauchorganen ist u. U. die Kombination von Periduralanästhesie und Narkose sinnvoll. Durch die Kombination eines Lokalanästhetikums mit anderen Anästhetika kann der Bedarf an weiteren Schmerzmitteln reduziert werden.
Risiken der Periduralanästhesie:
Eine vorübergehende Blasenentleerungsstörung kann das Einlegen eines Blasenkatheters notwendig machen. Werden morphinähnliche Schmerzmittel gegeben, kommt es vereinzelt zu Juckreiz und Übelkeit. Kreislaufreaktionen, wie z.B. Blutdruck- und Herzfrequenzabfall, lassen sich meist sehr schnell beheben. Stärkere Kopfschmerzen können bei ca. 0,5% der Patienten auftreten. Sie können dazu führen, dass Sie mehrere Tage im Bett liegen müssen. Schwere Zwischenfälle, z. B. Herz-, Kreislauf- bzw. Atemstillstand, sind äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen oder das versehentliche Einspritzen des Lokalanästhetikums in ein Blutgefäß ausgelöst werden. Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung) als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder direkten Nervenverletzungen sind ebenfalls sehr selten. Das Gleiche gilt für Verschlechterungen des Seh- oder Hörvermögens und eine Hirnhautentzündung.
Sie ermöglicht schmerzfreie Eingriffe unterhalb des Bauchnabels. Unterbauch, Beckenbereich und Beine werden durch die Betäubung der vom Operationsgebiet zum Rückenmark führenden Nerven gefühllos. Dafür wird ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) in den mit "Nervenflüssigkeit" (Liquor) gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule (Liquorraum) eingespritzt. Die Spinalanästhesie wird im Sitzen oder in Seitenlage durchgeführt. Nach einer örtlichen Betäubung führt der Anästhesist über Ihren Rücken eine dünne Nadel in einen Zwischenwirbelraum der unteren Lendenwirbelsäule ein. Hat er den Nervenflüssigkeitsraum erreicht, spritzt er eine geringe Menge Lokalanästhetikum ein. Sie verspüren ein Wärmegefühl in den Beinen und können diese schon bald nicht mehr oder nur noch eingeschränkt bewegen. Diese Wirkung hält ungefähr 3–4 Stunden an.
Risiken der Spinalanästhesie:
Kopfschmerzen treten bei etwa 1–3% der Patienten auf. Sie können im Extremfall dazu führen, dass Sie mehrere Tage im Bett liegen bleiben müssen. Eine vorübergehende Blasenentleerungsstörung kann das Einlegen eines Blasenkatheters notwendig machen. Schwere Zwischenfälle, z. B. Herz-, Kreislauf- bzw. Atemstillstand, sind äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen oder das versehentliche Einspritzen des Lokalanästhetikums in ein Blutgefäß ausgelöst werden. Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung) als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder direkten Nervenverletzungen sind ebenfalls sehr selten. Das Gleiche gilt für Verschlechterungen des Seh- oder Hörvermögens und eine Hirnhautentzündung.
Ein kleiner Bereich des Körpers, z. B. ein Finger, wird "lokal" empfindungslos gemacht. Örtliche Betäubungen werden meist nicht vom Anästhesisten, sondern durch den Operateur durchgeführt. In Ausnahmefällen ist die Anwesenheit eines Narkosearztes erforderlich, um den Patienten zu überwachen und um bei Komplikationen sofort eingreifen zu können.
Die Verhaltensregeln vor der Operation (zum Beispiel ab wann Sie nüchtern sein müssen) wird Ihr Anästhesist im Rahmen des vorbereitenden Narkosegesprächs ausführlich mit Ihnen besprechen. Hierbei werden Sie auch informiert, welche der Medikamente, die Sie normalerweise einnehmen, auch am Tag der Operation eingenommen werden sollen. Am Tag der Operation werden Ihnen möglicherweise zusätzliche Medikamente verordnet, deren Wirkung speziell auf Ihre Situation abgestimmt ist. Diese Medikamente werden noch auf der Station eingenommen. Zahnprothesen, Schmuck, Brillen und Kontaktlinsen dürfen nicht mit in den OP genommen werden.
Schmerzen sind ein Schutzmechanismus des Körpers. Sie warnen unseren Körper vor Schädigungen. Über komplizierte Verschaltungen im Rückenmark und im Gehirn helfen sie bei der Abwehr von Gefahren (z. B. Stressreaktion oder Wegziehen der Hand beim Berühren eines heißen Gegenstandes). Operationsschmerzen sind künstlich hervorgerufen – sie haben keinen warnenden Signalcharakter und müssen deshalb nicht ertragen werden. Sehr starke Schmerzen sind zudem schädlich. Sie stören nicht nur Ihr Allgemeinbefinden, sondern können den Heilungsprozess beeinträchtigen und verzögern.
- verhindert die schmerzbedingte Beeinträchtigung der Kreislauffunktion, der Lungenfunktion und des Magen-Darm-Traktes
- verhindert eine schmerzbedingte Schwächung der Abwehrkräfte Ihres Körpers
- ermöglicht effektive atemtherapeutische und krankengymnastische Übungen, die wesentlich zu einer schnellen Erholung beitragen können
- ermöglicht eine frühzeitige Mobilisation (aufsetzen, aufstehen, gehen)
Eine zufriedenstellende Schmerzbehandlung ist ein wichtiges Anliegen aller Ärzte und Pflegekräfte. Auf den Krankenstationen stehen Medikamente zur Verfügung, die bedarfsgerecht in regelmäßigen Abständen als Tablette, Zäpfchen oder Injektion gegeben werden können. Wenn bei Ihnen eine Infusion angelegt worden ist, können Schmerzmittel auch direkt in die Blutbahn gegeben werden. Bei starken Schmerzen nach großen Operationen bieten wir Ihnen mit einem anästhesiologischen Schmerztherapiedienst ein modernes und wirkungsvolles Behandlungsverfahren an: die sogenannte Patientenkontrollierte Analgesie (PCA). Dafür werden spezielle Infusionspumpen verwendet. Diese sind an intravenösen oder periduralen Kathetern angeschlossen. Über einen Schalter können Sie (in vorher festgelegten Zeitabständen) eine bestimmte Dosis eines Schmerzmittels abrufen und sich damit selbst injizieren. In täglichen Visiten der Mitarbeiter des Schmerztherapiedienstes wird der Therapieerfolg überprüft und die Dosis der Medikamente Ihren individuellen Bedürfnissen angepasst. Zudem werden Sie nach evtl. aufgetretenen Nebenwirkungen befragt (z. B. Übelkeit). Diese Nebenwirkungen können in der Regel gut behandelt werden.
Falls Sie während der Geburt starke Schmerzen haben sollten, scheuen Sie sich nicht, dies der Hebamme oder dem Gynäkologen mitzuteilen. Viele Patientinnen erhalten während der Entbindung irgendwann ein Medikament gegen Schmerzen. Die Schmerzstärke ist individuell sehr unterschiedlich und kann von einer Vielzahl von Faktoren abhängen. Dazu zählen die Größe und Lage des Kindes, die Dauer der Geburt und die Tatsache, ob es sich um Ihr erstes Kind handelt. Schmerzmittel können als Zäpfchen, Tabletten, Tropfen oder in Form von Injektionen in einen Muskel oder eine Vene verabreicht werden.
Eine weitere Methode zur Schmerzlinderung unter der Geburt ist die Schmerztherapie mit einem Periduralkatheter. Ihr Anästhesist betäubt dabei die zum Rückenmark führenden Nerven. Dazu spritzt er ein Betäubungsmittel an einer bestimmten Stelle der Wirbelsäule in Ihren Rücken. Zunächst wird mit einer Hohlnadel der Raum vor der harten Rückenmarkshaut (Periduralraum) aufgesucht. Dies ist nicht sehr schmerzhaft, da die Einstichstelle vorher betäubt wird. Über diese Hohlnadel wird dann ein sehr dünner, flexibler Kunststoffschlauch (Periduralkatheter) in den Periduralraum eingeführt. Danach wird die Hohlnadel wieder entfernt. Über den Periduralkatheter wird dann das Lokalanästhetikum gegeben. Das Betäubungsmittel wirkt nach etwa 15 Minuten: Der betäubte Bereich wird warm und gefühllos. Der Katheter bleibt bis nach der Entbindung liegen, sodass weitere Gaben von schmerzstillenden Medikamenten erfolgen können, falls Ihre Schmerzen wieder zunehmen oder Nachwehen einsetzen sollten. Der Katheter kann auch bei einer Dammschnitt-Naht oder einer manuellen Placentalösung zur Ausschaltung des Schmerzes verwendet werden.
Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass ein örtliches Betäubungsmittel nur in dem Bereich verabreicht wird, in dem Sie auch Schmerzen verspüren. Im Gegensatz dazu entfalten Schmerztabletten, Zäpfchen oder Schmerzmittelinjektionen ihre Wirkung im gesamten Körper, sowohl bei Ihnen als auch teilweise bei Ihrem Kind. Der Vorteil der Periduralanästhesie besteht also in einer örtlich begrenzten schmerzlindernden Wirkung. Es werden nur die schmerzleitenden Nervenfasern vorübergehend betäubt, die für den Geburtsschmerz verantwortlich sind. Die Periduralanästhesie ist so steuerbar, dass Sie Presswehen verspüren. Es ist Ihnen somit möglich, bei der Geburt in der Austreibungsphase aktiv mitzuhelfen und zu pressen.
Mögliche Risiken der Anästhesie in der Geburtshilfe:
Eine vorübergehende Blasenentleerungsstörung kann das Einlegen eines Blasenkatheters notwendig machen. Werden morphinähnliche Schmerzmittel gegeben, kommt es vereinzelt zu Juckreiz und Übelkeit. Kreislaufreaktionen, wie z.B. Blutdruck- und Herzfrequenzabfall, lassen sich meist schnell beheben. Stärkere Kopfschmerzen treten bei ca. 0,5% der Patienten auf. Sie können dazu führen, dass Sie mehrere Tage im Bett liegen müssen. Schwere Zwischenfälle, z.B. Herz-, Kreislauf- bzw. Atemstillstand, sind äußerst selten. Sie können durch Unverträglichkeitsreaktionen auf die verwendeten Medikamente oder das versehentliche Einspritzen des Lokalanästhetikums in ein Blutgefäß ausgelöst werden. Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung) als Folge von Blutergüssen, Entzündungen oder direkten Nervenverletzungen sind ebenfalls sehr selten. Das Gleiche gilt für Verschlechterungen des Seh- oder Hörvermögens und eine Hirnhautentzündung. Insgesamt bedeutet die Durchführung der Geburt in Periduralanästhesie nach heutigen Erfahrungen kein erhöhtes Risiko für Sie und Ihr Kind. Ganz im Gegenteil, es ist ein aufwendiges, aber schonendes und effektives Verfahren zur Schmerzlinderung unter der Geburt, von dem Sie und Ihr Kind profitieren können.
Blutprodukte stellen eine wichtige, z. T. lebensrettende Medikamentengruppe dar. Häufige Anwendungsgebiete sind u. a.:
- Störungen der Blutgerinnung inkl. Bluterkrankheit
- Eiweiß- inkl. Blutflüssigkeitsmangel oder -verschiebung (Ödem)
- Äußere und innere Blutungen inkl. Operationen
- Unfallschock
- Verbesserung der Abwehrkräfte inkl. Schutzimpfungen (z.B. Tetanus)
- Blutarmut
- Gewebeklebung zur Blutungsstillung; bei Gewebetransplantationen und zur Wundbehandlung.
Meist lässt man das flüssige Blutprodukt über eine Kanüle (Hohlnadel) oder einen Schlauch (Katheter) aus einem Beutel oder einer Flasche in eine Vene einfließen. Manchmal muss es in die Vene gepumpt werden. Wie bei allen Infusionen kann es in sehr seltenen Fällen durch die Punktion zu Schädigungen von Blutgefäßen und Nerven sowie zu Venenentzündungen kommen. Gewebekleber kann entweder direkt auf die offene Wunde aufgetragen werden oder über lange dünne Schläuche (Sonden) unter endoskopischer Kontrolle (z.B. Magenspiegelung) direkt ins Gewebe gespritzt werden.
Mögliche Komplikationen der Bluttransfusion:
- Immer werden Spender und Spenderblut gründlich untersucht. Bei Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentraten ist eine weitere Sicherheitsmaßnahme nicht möglich. Bei Frischplasma ist eine Quarantänelagerung von 6 Monaten gesetzlich vorgeschrieben und die Konserve darf erst transfundiert werden, wenn eine Kontrolluntersuchung des Spenders nach diesem halben Jahr seine Infektiosität ausschließt. Die meisten anderen Blutbestandteile können physikalisch-chemisch behandelt werden, um etwaige Krankheitserreger abzutöten. Trotzdem lässt sich eine Infektion, vor allem mit Hepatitis (Leberentzündung mit Gelbsucht) und HIV (AIDS), nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen. Sie liegt aber selbst bei den weder behandelbaren, noch quarantänelagerbaren Erythrozytenkonzentraten für die Hepatitis C nur bei etwa 1:50000, für HIV sogar nur bei etwa 1:1000000. Nur in seltenen Ausnahmefällen müssen zur Behebung lebensbedrohlicher Zustände Blut (z. B. Frisch- oder Warmblut) oder Blutbestandteile übertragen werden, die noch nicht abschließend auf Krankheitserreger untersucht wurden. Müssen Blutprodukte blutgruppenverträglich verabreicht werden, wird dies vorher durch spezielle Verfahren (Blutgruppenbestimmung, Kreuzprobe etc.) überprüft. Da eine grob blutgruppenunverträgliche Fehltransfusion durch den Zerfall der transfundierten roten Blutkörperchen lebensbedrohlich ist, können Arzt oder Labor ggf. auch eine mehrfache Bestätigung der Patientenblutgruppe durchführen lassen. Dies dient vor allem der Sicherheit des Patienten! Nur in seltenen Ausnahmefällen müssen zur Behebung lebensbedrohlicher Zustände Blut oder Blutbestandteile übertragen werden, die mit der Blutgruppe des Empfängers nicht voll übereinstimmen. Es können sich Antikörper und Hemmkörper bilden, die bei späteren Transfusionen Unverträglichkeitsreaktionen auslösen. Veränderungen im Stoffwechsel treten meist nur bei Vorschädigungen auf; sie sind in der Regel gut beherrschbar.
- Die Übertragung von großen Blutmengen kann Gerinnungsstörungen mit der Gefahr der Verblutung verursachen. Nach der Übertragung von Blut oder roten Blutkörperchen kann sich die Haut vorübergehend gelb färben (Gelbsucht, Ikterus). Häufigere Transfusionen führen gelegentlich zu vermehrten Eisenablagerungen mit Organschäden.
- Die Eigenblutgewinnung bzw. -verabreichung bietet in bestimmten Fällen, z.B. planbaren Operationen, die Möglichkeit, vor allem die der Blutgruppenunverträglichkeit sowie der lnfektionsübertragung innewohnenden Risiken der Fremdblutübertragung zu vermindern oder vollständig auszuschließen. Ob und inwieweit dieses Verfahren in Ihrem speziellen persönlichen Fall eine alternative Möglichkeit darstellt, besprechen wir gerne mit Ihnen. Bitte fragen Sie den Operateur oder uns!
- Leichtere Unverträglichkeiten i.S. von allergischen Reaktionen wie Juckreiz, Hautrötung und Quaddelbildung sind nach Gabe von allen Blutprodukten möglich. Gelegentlich kommt es zu Fieber, äußerst selten zu schwerwiegenden Herz- und Kreislaufreaktionen (Schock), Störungen der Hirndurchblutung und Atmung sowie zum Lungenödem.
Bitte unbedingt beachten:
Haben Sie eine Transfusion im Rahmen einer ambulanten Behandlung erhalten, so ist darauf zu achten, dass Sie bis mindestens zwei Stunden danach nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen sollten und dass sich unerwünschte Wirkungen auch erst nach Stunden, Tagen oder noch später bemerkbar machen können. Zeichen dafür können sein: Fieber, Schmerzen, Luftnot, Übelkeit, Unruhe, Schüttelfrost, Herzklopfen, Blässe, Juckreiz, kalter Schweiß, Hautausschlag, Gesichts- und Gliedmaßenschwellung. Jedes dieser Symptome kann einzeln völlig harmlos sein, entscheiden kann dies aber nur der Arzt, deshalb nehmen Sie bitte bei derartigen Beschwerden unverzüglich Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder mit uns auf.
Grundsätzlich bestehen bei Kindern die gleichen Komplikationsmöglichkeiten wie bei Erwachsenen. Atemprobleme sind bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen, da die Atemwege bei Kindern sehr empfindlich reagieren. Es ist sehr wichtig, dass ein Kind infektfrei ist. Das schließt auch leichten Schnupfen und Husten mit ein. Bei einem erkälteten Kind ist die Gefahr, dass sich ein krampfhafter Verschluss der Atemwege (Laryngospasmus/Bronchospasmus) ausbildet, sehr viel größer.
Das Kind darf mindestens 6 Stunden vor der Operation nichts gegessen oder getrunken haben. Das schließt Süßigkeiten, Obst und Kaugummis mit ein. Für Säuglinge gilt, dass sie mindestens 4 Stunden vor der Narkose nicht mehr gefüttert werden dürfen. Dies ist notwendig, um eine der schlimmsten Komplikationen der Anästhesie, die Aspiration (das Einatmen von Mageninhalt) zu verhindern. Medikamente dürfen nur in Absprache mit dem Anästhesisten gegeben werden. Kontaktlinsen, Zahnspangen und ähnliches müssen herausgenommen werden.
Das Alter und die Kooperation der Kinder haben einen großen Einfluss darauf, wie die Narkose eingeleitet wird. Regionalanästhesieverfahren setzen die Kooperation des Patienten voraus. Dies ist bei kleinen Kindern selten gegeben. Bei bestimmten Eingriffen kann zusätzlich zur Narkose eine Nervenblockade zur Schmerztherapie durchgeführt werden. Dieses bietet sich bei Penisoperationen (Peniswurzelblock) oder bei Leisten- und Hodenoperationen (Ilioinguinalblockade) an. Die Nervenblockade erfolgt, wenn das Kind bereits in Narkose ist. Es spürt also nichts von der Punktion. Vorteile dieser zusätzlichen Nervenblockade sind eine geringere Dosierung von Narkosemitteln während der Operation und mehrere Stunden Schmerzfreiheit nach der Operation.
Viele Patienten spüren vor der Operation mehr oder weniger stark ausgeprägte Zeichen von Angst. Diese verstärkt sich dann oftmals unmittelbar vor der Operation. Ihr Höhepunkt liegt aber meist in der Phase nach der Operation und kann durch nicht ausreichend behandelte Schmerzen verstärkt werden. Unterschiedliche Eingriffe (herzchirurgische im Vergleich zu kosmetischen) rufen unterschiedlich starke Ängste hervor. Die Angst tritt verstärkt auf bei: Frauen, Anwesenheit von Begleitpersonen, verstümmelnden Eingriffen, in der Tumorchirurgie, dem ersten Eingriff, jungen Patienten und bei Wiederholungsnarkosen, wenn schlechte Erfahrung mit der ersten assoziiert werden. Auch kleinere Unannehmlichkeiten, wie z. B. die Notwendigkeit, ein künstliches Gebiss zu entfernen, sind mit erhöhtem Stress vor der Operation verbunden. Einige Patienten sorgen sich vor der Operation mehr um ihre Angehörigen als um sich selbst.
Wenn Sie also Angst vor der Narkose verspüren, sollten Sie den Anästhesisten im Prämedikationsgespräch vertrauensvoll darauf ansprechen. Viele Sorgen bzgl. Ablauf, Durchführung und Sicherheit der Narkose können hier durch eine gezielte Information genommen werden. Der Narkosearzt ist während der gesamten Narkose/Operation anwesend und kontrolliert, unterstützt durch eine Vielzahl unterschiedlicher Überwachungsgeräte, laufend die Körperfunktionen und den Gesamtzustand des Patienten.
Weitere Informationen zur Anmeldung zu einem Prämedikationsgespräch finden Sie auf der Seite Sprechstunden und Ambulanzen.
In früheren Zeiten war die Hauptangst des Patienten, nach der Narkose nicht mehr aufzuwachen. Durch die rasante Entwicklung in der Sicherheit der Narkose ist diese Angst einer Sorge um ein mögliches zu frühes Wachwerden noch während der Operation gewichen. Hierzu ist zu sagen, dass eine unbeabsichtige „intraoperative Wachheit“ zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann, dieses Risiko jedoch durch den Einsatz geeigneter Medikamente und Überwachungsverfahren sehr stark reduziert wird.